Selten beauftragt ein Kunde eine handgefertigte Website "from the scratch". Seit Jahren dominiert der der Wunsch nach einem Content Management System (CMS). Dies ist verständlich, denn es versetzt den Kunden in die Lage Inhalte seine Website ohne Mehrkosten selber zu ändern. Es gibt mittlerweile zahlreiche CMS-Systeme: Freie CMS-Systeme und Kauf-CMS. Ich möchte hier keinen systematischen Überblick über die aktuell verfügbaren Systeme geben, sondern vielmehr drei Systeme ansprechen, mit denen ich umfangreiche Erfahrung in Aufsetzen, Anpassen an Kundenwünsche, Umsetzung des Layouts, mögliche Herausforderungen bei der Pflege durch den Kunden, Erweiterbarkeit und Langlebigkeit habe.

Gemeint sind Wordpress (WP), Joomla und Weblication. Es folgt ein kurz gehaltener Überblick.

Wordpress

Besonders die Verbreitung des freien Blogsystemes Wordpress und dessen 4-Minuten Installation führte zu der verbreiteten Meinung "Webseiten könne jeder selber machen". Dies ist im Prinzip auch richtig, sofern kein individuelles Layout oder auch erweiterte Funktionen gewünscht werden. Das Problem bei Wordpress ist, das es im Urzustand (und in dem sollte man es tunlichst belassen), nur rudimentäre Funktionen (Bilder, Texte, Links, ein hübsches Bild im Header, Navigation und die Fähigkeit einige Seiten zu verwalten – ebenso die Blogfunktion) hat. Für diejenigen, denen das ausreicht ist es ganz wunderbar. Es sollte Softwareseitig ständig aktuell gehalten werden. Auch das kann man selber machen. Dann ist es effektiv und stabil.

Tipp: Um ganz sicher zu gehen, buche WP auf Wordpress.com für kleines Geld (Providergebühren must du eh zahlen). Diese Installationen werden vom Provider im Hintergrund ständig aktuell gehalten. Es gibt mittlerweile auch weitere Provider, die solch einen Dienst anbieten.

Möchtest du etwas mehr, ein schickes vorgefertigtes Layout, zum Beispiel, kannst du unter zahlreichen Templates aussuchen. Es gibt freie Versionen, aber auch etwas aufwändigere Kaufversionen, mitunter im Abo-Modell. Damit entstünden die ersten Kosten.

Wünschst du weitere Funktionen für deine Website, kannst du Tools hinzufügen, meist kaufen, oft im Abo-Modell. Der Haken an diesen Tools ist, dass sie nicht von der WP-Softwareschmiede programmiert sind sondern von einzelnen Programmiern weltweit.

Nun sollte WP ständig aktuell gehalten werden und natürlich auch die zugefügten Tools / Templates. Werden von dieser Seite keine Updates bereitgestellt, kann es passieren, dass Teile der Website nach dem WP-Update nicht mehr funktionieren.

Fazit: Wordpress ist ein ausgezeichnetes Blogsystem, als CMS sollte man es nur mit einfachsten Funktionen im Urzustand nutzen. Dann hat man Freude daran. Möchte man eine professionelle Lösung mit individuellem Layout und zusätzlichen Funktionen, sollte man sich an jemanden wenden, der diese Dienstleistung professionell anbietet (Freelancer / Agentur).

Joomla

Bei Joomla, ebenfalls frei erhältlich, verhält es sich ähnlich, wie bei Wordpress. Der Unterschied besteht, abgesehen von der anderen Architektur des CMS, darin, dass die die möglichkeit Joomla in der der Urversion als Blog zu betreiben, sehr eingeschränkt ist. Dafür gibt es zahlreiche andere nützliche Funktionen. Die Einarbeitungskurve ist für einen Laien in Joomla deutlich höher als bei WP.

Was Templates und zusätzlich installierbare Tools angeht, verhält es sich wie bei Wordpress.

Fazit: Joomla ist ein freies CMS. Nutzt man es mit den Funktionen im Urzustand, hat man Freude daran. Diese sind für den einen oder anderen völlig ausreichend. Möchte man eine professionelle Lösung mit individuellem Layout und zusätzlichen Funktionen, sollte man sich an jemanden wenden, der diese Dienstleistung professionell anbietet (Freelancer / Agentur).

Weblication

Mein persönlicher Favorit: Überschaubare Kosten (ab 747 Euro netto), deutschsprachiger Support, der schnell reagiert. Für den Redakteur in der Pflege nahezu intuitiv erfassbar. Allerdings sollte man sich für das aufsetzen / anpassen des Layouts an einen Freelancer / eine Agentur wenden. Nach meiner Erfahrung überlebt es recht lange den schnellen Wechsel von PHP-Versionen. Von Zeit zu Zeit sollte man auch Weblication grundlegend updaten. Die meinsten Updates können unproblematisch durch den Kunden durchgeführt werden. Ich sehe durchweg eine hohe Kundenzufriedenheit mit diesem System.

Auch für Weblication gibt es zusätzliche Funktionen. Die meisten sind frei erhältlich, direkt vom Hersteller des CMS. Diese werden auch ständig vom Hersteller aktuell gehalten.

Fazit: Meine Empfehlung, die Supportkosten sind so gering, dass sich nach ca. 5 Jahren die Anschaffungskosten im Vergleich zu den Supportkosten für die o.g. freien CMS-Systeme, amortisiert haben.

Demo: https://www.coredemo.de/